Musikalische Leitung
Thomas Kalb
Ausstattung
Wolfgang Buchner
Maschinist Hopkins
Oper in einem Vorspiel und
drei Akten
Musik von Max Brand
Theater Augsburg 5. März 2005
Pressestimmen
Zum Erlebnis wurde die Ausgrabung von Max Brods Maschinist Hopkins am Theater Augsburg aber nicht nur durch die klare Personenführung des Intendanten Ulrich Peters, sondern auch durch die Ausstattung Wolfgang Buchners. Stilistische Basis war der Schwarz-Weiß-Expressionismus deutscher Filmkunst der Zwanziger Jahre: Hinterhöfe mit „Nosferatu“-Grusel, Fabrikhallen voll zwiespältiger „Metropolis“-Grandiosität, Nachtclub, Chefbüro und Künstlergeraderobe im Umbruch von Art Deco zu Neuer Sachlichkeit … Bilder zum Weiterdenken über die Aufführung hinaus, eine Werkentdeckung und ein Ruhmesblatt für das Theater Augsburg.
Deutsche Bühne
… Ulrich Peters, who directed this Hopkins, did not yield to the temptation to emphasize its topicatity by updating the story. Instead, he chose to borrow inspiration from the black-and-white expressionist films of the 1920s and ‘30s, such as Fritz Lang’s Metropolis and Chaplin’s Modern Times. Theirs was a blockbuster staging with giant machines, driving wheels, transformers and mobile robots throbbing their way through the scenes, accompanied by occasional surtitles, in the manner of silent movies – hardly subtle but nevertheless impresive ...
Opera News
Ein Opernheld der Arbeiterklasse
Intendant Ulrich Peters und Ausstattungsleiter Wolfgang Buchner erklärten den „Maschinisten“ zur Chefsache – und erfüllten daraufhin weit mehr als das Plansoll. Ihre Inszenierung dieser Kolportage um den Arbeiter Bill, der skrupellos den Aufstieg zum Industrie-Boss macht, aber vom Maschinisten Hopkins zur Rechenschaft gezogen wird, ist so werkgerecht wie anspielungsreich: Vorhang-„Blenden“, Schwarz-Weiß-Szenerie, „Stummfilm“-Übertitelung schaffen Assoziationen zum Kino, das eindrucksvolle Maschinenhallen-Bühnenbild im Besonderen zu Fritz Langs Cinema-Legende „Metropolis“ und Chaplins „Modern Times“. Der „working class“ stehen Art Déco und Revue-Tingeltangel gegenüber – in Brands „Hopkins“ treffen nicht nur die „goldenen“ und die ölverschmierten 20er Jahre aufeinander, sondern auch Jazz, Zwölfton und gleißend-sentimentaler Liebes-Dur-Schwur in der Nachfolge Schrekers.
Kurz und gut: Diese Augsburger „Zeitopern“-Ausgrabung ist Pflichttermin! Proletarier, Theaterfreunde und Wissbegierige: Vereinigt Euch!
Augsburger Allgemeine, 07. März 2005
Zeitoper authentisch
Alles in allem eine weitaus überzeugendere Wiedergabe als manche Ausgrabung an einem der so genannten größeren Häuser.
Österreichische Musikzeitschrift, April 2005
Ganz in schwarzweiß gehalten ist die Inszenierung von Augsburgs Intendant Ulrich Peters und das aufwendige Bühnenbild von Wolfgang Buchner zitiert fleißig Art-Deco, Chaplins Modern Times und natürlich Langs Metropolis. Die Grundidee, die Oper als Stummfilm zu inszenieren, ist vorhersehbar, aber, sie funktioniert. Es hätte eine ganze Menge Möglichkeiten gegeben, den Stoff in die Neuzeit zu verlegen: Volle Arbeitsämter, der Aufstieg und Fall der New Economy, und wenn wir schon dabei sind, natürlich Hartz IV, aber all diese Themen lässt Peters links liegen. Und das ist gut so; Denn eine Neudeutung des Librettos und eine Umverlegung der Story in die Neuzeit hätte die Geschichte ernster genommen, als sie ist. So konnte sich das Publikum auf die Musik konzentrieren und honorierte die Premiere mit minutenlangem Applaus und kräftigen Bravi.
Bayerischer Rundfunk B4 – Allegro, 07. März 2005
Augsburg. 4.720 Zuschauer haben in bislang acht Vorstellungen die Inszenierung der Oper „Maschinist Hopkins“ von Max Brand aus dem Jahr 1929 am Theater Augsburg gesehen; Ende Mai fand die Derniere des Erfolgsprojekts statt. Intendant Ulrich Peters setzte mit seiner aufwendigen Inszenierung einen eindrucksvollen Höhepunkt in der Serie von modernen Musiktheaterwerken aus den 20er und 30er Jahren am Theater Augsburg (darunter „Die drei Wünsche“ 2002/03 und „Die schwarze Orchidee“ 2003/04). Unter Aufbietung aller Möglichkeiten von Bühnenästhetik und –technik präsentierte die Oper einen spannenden Industriethriller, vergleichbar den berühmten zeitgenössischen Stummfilmen – allen voran Fritz Langs „Metropolis“. Sowohl beim Publikum wie auch in der Kritik fand die Inszenierung großes Interesse und Anerkennung: „Theaterintendant Ulrich Peters setzte diese ‚Maschinen-Oper’ von 1926 in schwarz-weiß gehaltener Ästhetik wie einen Stummfilm mit zwölf Bildern um. Auf einer Bühne mit riesigen Zahnrädern und singenden Maschinen überzeugte die Inszenierung mit eindrucksvollen Arbeiter-Massenszenen.“ (dpa) „…eine überaus packende Wiedergabe der aufwühlenden Story, die auch im regulären Theateralltag trotz ihrer musikalisch nicht immer allgemeinverträglichen Kost eine emotionale Wirkung nicht verfehlte.“ (Opernglas)
Mykenae, 21. Juni 2005