Musikalische Leitung
Torsten Schmid-Kapfenburg
Bühnenbild
Andreas Becker
Kostüme
Andreas Becker
Video
Sven Stratmann
Choreographie
Kerstin Ried
Yolimba oder Die Grenzen der Magie
Musikalische Posse in einem Akt und vier Lobgesängen
von Wilhelm Killmayer und Tankred Dorst
Theater Münster, 26. Oktober 2019
Welt im Lasterrausch
…in Ulrich Peters paradiesisch üppiger Inszenierung flanieren, lungern und tollen kuriose Herren, Polizisten, Postbeamte, Künstler, Gelehrte sowie eine ganze Konpanie leibestoller Witwen durchs Schlaraffenland des fröhlichen Eigensinns… Die Bühne ist dabei in rastlosen Bewegung: Wände klappen auf und zu, um- und verdrehen sich, Video- und Bildprojektionen experimertieren mit mobilen Kulissen und Riesen- (Räuber)pistolen, alle lavieren zwischen Gassenhauer-Furioso, Märchen und Moritat, Tief- und Untergang...Marielle Murphy brilliert in der Titelrolle mit unglaublicher stimmlicher Präsenz, Virtuosität und darstellerischer Agilität…
Fabelhaft!
Ultimo 25 / 2019
… Das Ganze ist nicht ernst zu nehmen, und genau so inszeniert es Ulrich Peters für das Theater Münster: als gewaltigen Spaß. Dankenswerter Weise versucht er nicht, dem Stück, das leider äußerst selten gespielt wird, etwas aufzudrücken, was es in der Tat nicht enthält: Ernsthaftigkeit oder aktuelles politisches oder soziales Statement. Die überzeichnete Personenführung des Regisseurs wir unterstützt durch die herrlichen Kostüme von Andreas Becker, der auch für das Bühnenbild verantwortlich ist…Die ebenfalls klischeehaften Projektionen und Videosequenzen erlauben raschen Szenenwechsel… Absolut kein Tiefgang, aber einfach unterhaltsam und absolut sehenswert. Ein riesiger Spaß!
Opernglas 12 / 2019
...Dass die lustvolle, kurz wie kurzweilig daherkommende Posse so gut wie nie nachgespielt wurde, ist verwunderlich: Sie unterhält prächtig, ist auf herrlich manierierte Weise absurd, und vor allem gesegnet mit feinsinniger Musik…
…Regisseur Ulrich Peters, der Münsteraner Intendant, hat für solche Figuren und Situationen ein unfehlbares Händchen – er ist einer der wenigen, der die Zwischentöne des Humors und der Groteskerie ohne aufgesetzten Überbau, aber mit zündender Intelligenz auf die Bühne bringen kann…Die quirligen achtzig Minuten vergehen wie im Flug. Killmayer versteckt elaborierte Kunst hinter einem sprühenden Feuerwerk musikalischer Eingängigkeiten... Rundum vergnüglich, diese „Yolimba“, und wieder einmal ein Tipp für Theater, an denen Witz und heit’re Laune noch ein Heimatrecht genießen.
Werner Häußner Online-Merker 23. 12. 19
Jagd auf Liebe
…Warum „Yolimba“ im Repertoire kaum eine Rolle spielt, bleibt unverständlich – gerade wenn das kleine Juwel mit so viel Liebe blank poliert wird, wie jetzt im Theater Münster. Dort wird es zu einem glitzernden Stein im Gefüge eines glanzvollen Jahres…
Intendant Ulrich Peters verknüpft als Regisseur die vielen kleinen Szenen zu einem spritzig-bewegungsreichen Ganzen. Er sorgt für viele Momente der Komik und Ausstatter Andreas Becker sorgt mit intensiven Farben dafür, dass das Publikum sehr gerne hinschaut…
Großer Beifall …
Theater pur 11 / 19
Kreative Synergien
Die vom Komponisten als gültig angesehene und auch in Münster gegeben zweite Fassung seines Einakters von rund 80 Minuten Spielzeit kam 1970 am Münchner Gärtnerplatztheater heraus, ist aber in den zurückliegenden 30 Jahren kaum einmal irgendwo zu erleben gewesen. Eigentlich schade, denn „Yolimba“ zu sehen und zu hören macht Spaß. Die Musik ist eingängig, ja unterhaltsam (und grenzt sich damit von dem avantgardistischen Mainstream ihrer Entstehungszeit deutlich ab), die zwanzig aneinandergereihten Szenen stecken voller Witz und liefern dem Regisseur Ulrich Peters eine Steilvorlage für großes Amüsement.
Der Jubel nach der Premiere war riesengroß. Völlig zu Recht und es ist … zu hoffen, dass diese Inszenierung Theaterneugier geweckt hat...
Christoph Schulte im Walde - Die Deutsche Bühne 12 / 2019
Text und Musik in genialer Mischung
…Dieses inzwischen schon fast 50 Jahre alte Werk, weithin unbekannt, erlebte am Samstagabend vor vollem Haus in der Regie von Ulrich Peters eine gefeierte Premiere im Theater Münster…
Die Glocke 28.10.2019
Die erschossene Liebe
…es handelt sich eher um eine Art Anti-Oper, die sich über Liebe, Schmerz, Drama, ja den ganzen Opernbetrieb lustig macht…
…Eine witzige, bunte und schnelle Inszenierung mit toller Videokunst. Da hält‘s sogar das Münsteraner Auditorium nicht in den Sesseln.
Burkhard Knöpker - Erlesenes Münster Nov. 2019
Liebe, Mord und Zauberei
Das Große Haus des Theaters Münster bietet mir Killmayers „Yolimba“ eine unterhaltsame, auch musikalisch witzige Opern-Parodie.
Die comic- und slapstickaffine Regie des Hausherrn Ulrich Peters greift ganz im Sinne der der musikalischen Posse munter Klischees aus Oper, Operette und Musical auf. Er zelebriert unterhaltsam romantische Frühlingstänze und biedermeierliche Familienszenen, parodiert eine Barockoper und lässt in ein archäologisches Gruselkabinett blicken, kräftig von Videokünstler Sven Stratmann mit fesselnden bewegten Bühnenräumen unterstützt.
Recklinghäuser Zeitung 1.12.2019