Musikalische Leitung:
Fabrizio Ventura
Bühnenbild:
Christian Floeren
Kostüme:
Kristopher Kempf
The Rake's Progress
Oper in drei Akten
Musik von Igor Strawinsky
Theater Münster, 10. Mai 2014
Grandios musiziert, liebevoll inszeniert: Igor Strawinskys Oper „The Rake’s Progress“ in Münster
Münsters Intendant zielt bei seiner zweiten Inszenierung konsequent darauf ab, das unbekannte Werk möglichst klar zu erzählen. (…) Natürlich bedient Peters die grellbunten Szenen im Etablissement von Mother Goose oder den herrlich scheppernden Ehestreit von Tom und Türkenbab, (…) das Ende jedoch ist mehr faustische Grablegung als Irrenhaus-Theater und bietet damit einen bewegenden Moment, ehe die Protagonisten zum Epilog auf den Steg vor dem Orchestergraben eilen. Die feine Inszenierung schiebt sich nicht eitel vor das Stück, sondern dient ihm und dient vor allem der Musik.
Westfälische Nachrichten 12. Mai 2014
Nicht Verpassen: „Die Laufbahn eines Wüstlings“ von Strawinsky
Die Sorge, Igor Strawinskys Oper „Die Laufbahn eines Wüstlings“ aus dem Jahr 1951 könnte ein unverdaulicher, zweieinhalbstündiger Brocken sein, ist unbegründet. Die Musik ist elegant und prächtig, die Inszenierung von Münsters Theaterchef Ulrich Peters amüsant und kurzweilig, die Geschichte wonnig und märchenhaft. Das Premierenpublikum war begeistert und spendete am Samstagabend Stehende Ovationen im Großen Haus.
Ulrich Peters beweist Rückgrat. Er wagte in der vergangenen Spielzeit schon Hindemiths unbekannte Oper „Neues vom Tage“. Es war eine herrliche Inszenierung, aber mit vielen Zuschauern belohnt wurde sie nicht. Peters ließ sich nicht beirren und schickte jetzt den ebenso unbekannten „The Rake’s Progress“ von Strawinsky an den Start. Man kann nur hoffen, dass die Operngänger der Region diesen Olympioniken nicht auch noch an sich vorbeiziehen lassen. Sie würden eine rundum gelungene Inszenierung verpassen.
Münstersche Zeitung 12. Mai 2014
…Die Parabel erzählt die Regie von Ulrich Peters bis ins kleinste Detail hinein mit meisterhafter Personenführung ohne überflüssige Zutaten. Die häufig notwendigen schnellen Ortswechsel – Strawinsky lässt die Szenen attacca eine der anderen folgen – ermöglichte das Einheitsbühnenbild von Christian Floeren durch eine drehbare Rückwand. Auf diese wurde dem Schauplatz entsprechend projiziert das später kippende Haus der Trueloves, ein Mond für die Herbstnacht, Tränen oder Regen in London, Spinnweben für staubige Zimmer, Zahlenkolonnen für die Versteigerung oder ein riesiges Kreuz und Spielkarten für die Friedhofsszene. Großartig war z.B. der Einfall, analog zum „Faust“ Abneigung zwischen Anne und Nick zu zeigen, oder in der Irrenhausszene den Chor wie im Hades zuerst als Schatten auftreten zu lassen. Die den Figuren von Hogarth nachempfundenen Kostüme von Kristopher Kempf entsprachen dem Hinweis auf dem halb schwarzen, halb weißen Vorhang zu Beginn, die Handlung könne zu jeder Zeit spielen.
Es gab langen, intensiven Applaus für die Sänger, das Orchester und das Leitungsteam mit Bravos und Standing Ovations … Auch diese gelungene Aufführung sollte ein Hit des Theaters Münster werden.
Der Neue Merker Mai 2014
Zauber der Strawinsky – Oper überträgt sich aufs Publikum
Strawinskys Werk kam am Samstag im Theater Münster auf die Bühne und fand beim Publikum sehr großen Anklang (…) Peters entfaltet den Zauber dieser Oper ganz im Sinne einer Volkskomödie mit ironisierender Handlung, die immer spannender wir und die Moral auf den Punkt bringt (…). Dazu kredenzt Christian Floeren Bühnenbilder in vornehmlich schwarz-weißer Ausmalung samt Barockrahmen mit passenden Farbtupfern. Kristopher Kempf liefert die passenden Kostüme, zum Hingucken schön. Bühnentechnik und Lichtgestaltung verleihen dem Spiel zusätzlich starke Reize. In diesem fabelhaften Rahmen läuft das Ensemble zu höchster Form auf.(…) Wer da keine Lust auf Oper bekommt…!
Die Glocke 12. Mai 2014
Premierenerfolg für Strawinskys Oper „The Rake’s Progress“
Ein klassizistischer Goldrahmen umgibt die Bühne am Großen Haus des Theaters Münster. Dazwischen spannt sich minimalistisch ein Vorhang, zu einer Hälfte weiß, zur anderen schwarz. Die ironische Spannung zwischen Gegensätzen, alt und modern, einfach und raffiniert, ist Programm bei Strawinskys Oper und ihrer Inszenierung durch den Hausherrn Ulrich Peters.
Peters wahrt der schwarz-weißen Nummern-Charakter der Bilderfolge des Malers Hogarth, die Strawinsky inspiriert hatte. In den phantasievollen Kostümen Kristopher Kampfs nimmt er den Märchenton auf und mit der abstrakt-symbolischen Bühne Christian Floerens den Anspruch, auch für heute noch Gültiges auszusagen.
Recklighäuser Zeitung 12. Mai 2014