Musikalische Leitung
Ivo Hentschel
Ausstattung
Herbert Buckmiller
L' Elisir d'amore
Melodramma giocoso in zwei Akten
Musik von Gaetano Donizetti
Theater Hof, 8. Juni 2013
Von Liebe, Tod und rotem wein
Gespräch zwischen Ulrich Peters und Dramaturg Thomas Schmidt -Ehrenberg
TSE: Herr Dr. Peters, Sie haben sich intensiv auch mit der Biographie Donizettis auseinandergesetzt und Verbindungspunkten zwischen Leben und Werk nachgespürt. Wo sehen Sie da Parallelen, was den „Liebestrank“ anbelangt?
UP: Es tatsächlich sehr oft der Fall, dass man bei Donizetti Parallelen zwischen Werk und Leben finden kann. Beim „Liebestrank“ ist es das Verhältnis zu seiner Verlobten, seiner späteren Frau. Während Donizetti aus extrem einfachen Verhältnissen kam, stammte seine Verlobte aus einer sehr reichen Mailänder Anwaltsfamilie. Er fühlte sich da immer ein wenig als Underdog. Die Sehnsucht nach ihr war, bis er dann geheiratet hat, sehr groß - ein bisschen wie bei Nemorino in der Oper. Dann allerdings, nachdem er verheiratet war, hat er immer wieder den Kitzel gesucht. Er hatte sehr viele außereheliche Affären, obwohl er sich zuvor so wahnsinnig nach dieser Ehe gesehnt hatte. Das ist sehr eigenartig. Bei Nemorino und Adina ist es ähnlich. mehr
Pressestimmen
Von nichts singen sie so viel wie von der Liebe und vom Tod. Wenn es in dieser Oper überhaupt um etwas geht, dann um die Liebe; ums Sterben sicher nicht. Verständlich, dass nicht jedem Regisseur ein Lustspiel, noch dazu eins ohne viel Belang, genügt. Darum rückt Ulrich Peters auch die Tragödie in den Bereich des Möglichen, und das gleich zweifach. Zu Beginn will Nemorino sich erschießen, weil er die schöne Adina nicht bekommen soll; zum Schluss hält sich Giannetta dieselbe Pistole an den Kopf, weil Nemorino sie mit keinem Blick beachtet. Eine berühmte Tragödie löst das Lustspiel ja auch aus, die traurige Romanze von Tristan und Isolde. Der "Liebestrank", durch den jene einander verfallen, kommt nicht nur bei Richard Wagner, sondern auch bei Gaetano Donizetti vor: Dessen Melodramma giocoso zum Thema, 1830 in Mailand uraufgeführt, ist nun, seit der beklatschten Premiere am Samstag, im Theater Hof zu sehen. In der italienischen Variante geht freilich alles, anders als im Deutschen Fach, feuchtfröhlich aus: Der Regisseur wünscht gute Unterhaltung.
Frankenpost 9. Juni 2013